Dr. Detlef Nachtigall

COPD-Inhalatoren: Welches Gerät ist das richtige für mich?

Lesedauer ca. 3 Minuten 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Ihre COPD-Medikamente einzunehmen. Meistens werden sie – wie auch bei Asthma – inhaliert, was einige Vorteile hat. So sind bei der Inhalation geringere Wirk­stoffmengen erforderlich als beispiels­weise bei Tabletten. Der Wirkstoff oder die Wirkstoff­kombination gelangen direkt an die Stelle in der Lunge, an der er oder sie wirken soll. Außerdem kommt es bei dieser Form der Therapie in der Regel zu weniger Nebenwirkungen für den gesamten Körper. Allerdings müssen Sie bei der Inhalation einiges beachten, damit die Medikamente tatsächlich wirken können.

Eine Frau benutzt ein Asthmagerät.

COPD-Inhalatoren: Welches Gerät ist das richtige für mich?

Eine Frau benutzt ein Asthmagerät.

Lesedauer ca. 3 Minuten 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Ihre COPD-Medikamente einzunehmen. Meistens werden sie – wie auch bei Asthma – inhaliert, was einige Vorteile hat. So sind bei der Inhalation geringere Wirk­stoffmengen erforderlich als beispiels­weise bei Tabletten. Der Wirkstoff oder die Wirkstoff­kombination gelangen direkt an die Stelle in der Lunge, an der er oder sie wirken soll. Außerdem kommt es bei dieser Form der Therapie in der Regel zu weniger Nebenwirkungen für den gesamten Körper. Allerdings müssen Sie bei der Inhalation einiges beachten, damit die Medikamente tatsächlich wirken können.

Was muss man bei der Inhalation beachten?

Damit das Medikament angemessen wirken kann, müssen sich die Wirkstoffe in der gesamten Lunge verteilen können. Deshalb kommt es bei der Nutzung der Inhalatoren auf die richtige Technik an. Wichtig ist, dass Sie einen Inhalator finden, mit dem Sie gut umgehen können. Außerdem brauchen Sie eine gründliche Einweisung, die Ihnen die Funktions­weise des jeweiligen Inhalators und alle Ihre Fragen zur richtigen Anwendung beantwortet. Zudem sollte die Inhalations­technik regelmäßig in Ihrer Arztpraxis überprüft werden. Fragen Sie Ihre*n Ärzt*in, welches Gerät (Device) für Sie infrage kommt, und lassen Sie sich die Anwendung in der Praxis oder in der Apotheke genau zeigen.

Machen Sie sich mit dem Inhalator vertraut. Nachdem Ihnen erklärt worden ist, wie das Gerät funktioniert, üben Sie das Inhalieren am besten bereits in der Arztpraxis oder in der Apotheke (eventuell an einem Trainings­gerät). Das gilt auch, wenn Sie das Modell wechseln und zukünftig einen anderen Inhalator für die Behandlung Ihrer COPD verwenden.

Wie wähle ich den passenden Inhalator aus?

Es gibt verschiedene Inhalator-Systeme mit unterschiedlichen Bedien­eigenschaften und Funktions­weisen. Welches Device (Gerät) das für Sie am besten passende ist, hängt von einigen Faktoren ab, zum Beispiel: 

▸ Welche Wirkstoffe werden für Ihre Therapie verwendet und welches Inhalationssystem ist dafür verfügbar?

▸ Haben Sie irgendwelche Einschränkungen, die Ihnen die Benutzung bestimmter Geräte erschweren, zum Beispiel in der Fingerfertigkeit (Koordination)?

▸ Fällt es Ihnen schwer, auf bestimmte Weise einzuatmen, zum Beispiel schnell und/oder tief? Das kann die Wahl des Inhalators beeinflussen. Bei einigen Geräten ist es nämlich notwendig, dass Sie tief und schnell einatmen. Bei anderen Inhalatoren wiederum muss es langsam und gleichmäßig erfolgen. Auch das können Sie unter der Aufsicht von Ärzt*innen oder Apotheker*innen üben und einschätzen.

▸ Persönliche Präferenz: Haben Sie bereits einige Geräte ausprobiert und eins gefunden, dessen Hand­habung Ihnen besonders gut gefällt oder mit dem Sie sehr gut zurechtkommen?

Übersicht Inhalatoren: Welche Geräte gibt es?

Inhalationssysteme unterscheiden sich zum Beispiel in der Art, wie das Medikament freigesetzt wird, wie lange inhaliert werden muss und wie viel Kraftanstrengung die Patient*innen beim Inhalieren aufwenden müssen. Letzteres hängt von Ihrer Kraft beim Einatmen ab und von den Luft­widerständen in den jeweiligen Devices. Dazu gibt es viele unterschiedliche Devices von verschiedenen Herstellern. Die gängigsten Inhalations­systeme sind Dosier­aerosole und Pulver­inhalatoren. 

▸ Dosieraerosol

Bei einem Dosieraerosol befindet sich der Wirkstoff − gelöst oder verteilt in einem Lösungsmittel − zusammen mit einem Treibgas als Träger­substanz in einem Druckbehälter. Das Medikament wird per Hand durch einen Sprühstoß versprüht und kommt in Form von kleinen Teilchen (Aerosolen, das sind kleine Flüssigkeits­tropfen, die in dem Treibgas verteilt sind) in der Lunge an. Hier ist Koordinations­fähigkeit gefragt, denn Sie müssen gleichzeitig drücken und einatmen. Patient*innen, denen das schwerfällt, zum Beispiel älteren Personen oder Menschen, bei denen die COPD bereits weit fort­geschritten ist, können Inhalations­hilfen (Spacer) nutzen.
Aerosol
Gut zu wissen: Was ist ein Spacer? Hinter dem Begriff Spacer verbergen sich spezielle Inhalationshilfen, die in Kombination mit einem Dosieraerosol genutzt werden können (zum Beispiel AeroChamber Plus* Flow-Vu*, antistatische Inhalierhilfen für Erwachsene mit unterschiedlichen Bedürfnissen). Das Dosieraerosol wird hinein­gesteckt, und der Wirkstoff kann über den Spacer langsamer eingeatmet werden. So müssen Sie nicht so stark zwischen dem Auslösen des Sprühstoßes und der Einatmung koordinieren. Achten Sie aber auch hier darauf, dass zwischen der Aktivierung des Sprühstoßes und dem Einatmen nur wenige Momente liegen. Am besten direkt nach dem Sprühstoß einatmen. Mehr Informationen und Videos zur Anwendung von Spacern finden Sie auf der Website der Atemwegsliga.

* Marken und eingetragene Marken von Trudell Medical International

▸ Pulverinhalator

Bei Pulverinhalatoren ist kein Treibmittel erforderlich; im Gerät liegen die Inhaltsstoffe als Pulver vor. Die Wirkstoffe werden durch das Einatmen selbst freigesetzt (bei einigen Geräten gut erkennbar durch ein Klickgeräusch) und verteilen sich nach einer schnellen und kräftigen Einatmung bis tief in die Lunge. Das macht die Hand­habung dieser Inhalatoren meist einfacher als bei einem Dosier­aerosol, da die Koordination von Einatmung und Freisetzen der Wirk­substanzen nicht so relevant ist. Dennoch muss auch das Inhalieren mit Pulver­inhalatoren geübt werden. 

nexthaler

Auswahl des Inhalationssystems

Abb. mod. nach Deutsche Atemwegsliga: Welches Inhalationssystem ist für welchen Patienten geeignet?

Was sind die Unterschiede zwischen den Inhalationssysteme?

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Im Video erläutert Prof. Dr. Jens Schreiber, Lungen­facharzt und Direktor der Universitäts­klinik für Pneumologie in Magdeburg die Unterschiede der beiden Inhalationssysteme.

ZUSAMMENFASSUNG

COPD-Medikamente werden meistens – wie auch bei Asthma – inhaliert. Diese Methode hat einige Vorteile, zum Beispiel sind bei der Inhalation geringere Wirkstoffmengen erforderlich als beispiels­weise bei der Tabletten­einnahme. Der Wirkstoff gelangt direkt an die Stelle in der Lunge, an der er wirken soll. Außerdem hat das in der Regel weniger Neben­wirkungen für den gesamten Körper.

Es gibt verschiedene Inhalations­systeme, die sich zum Beispiel in der Art unterscheiden, wie das Medikament freigesetzt wird, wie lange inhaliert werden muss und wie viel Kraft­anstrengung Sie beim Einatmen aufwenden müssen. Die gängigsten Geräte sind Dosier­aerosole und Pulver­inhalatoren.

Wichtig ist, dass Sie ein Gerät finden, mit dem Sie gut umgehen können. Außerdem brauchen Sie eine gründliche Einweisung. Denn damit das Medikament angemessen wirken kann, müssen die Wirkstoffe vollständig in der Lunge ankommen. Dabei ist die richtige Technik entscheidend. Fragen Sie Ihre*n Ärzt*in, welches Gerät für Sie infrage kommt, und lassen Sie sich die Anwendung in der Praxis oder in der Apotheke genau zeigen. Außerdem sollte die Inhalations­technik regelmäßig überprüft werden.