COPD-Symptome:
Wie äußert sich die Erkrankung?
Lesedauer ca. 5 Minuten
Die Krankheit beginnt häufig schleichend mit Symptomen, die auf den ersten Blick nicht eindeutig mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung in Verbindung gebracht werden. Da die COPD im weiteren Verlauf aber immer schlimmer wird und die Atemwege unumkehrbar schädigt, ist es wichtig, die Symptome richtig zu deuten. Nur so kann die COPD frühzeitig erkannt und schnellstmöglich die passende Therapie gefunden werden.
COPD-Symptome:
Wie äußert sich die Erkrankung?
Lesedauer ca. 5 Minuten
Die Krankheit beginnt häufig schleichend mit Symptomen, die auf den ersten Blick nicht eindeutig mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung in Verbindung gebracht werden. Da die COPD im weiteren Verlauf aber immer schlimmer wird und die Atemwege unumkehrbar schädigt, ist es wichtig, die Symptome richtig zu deuten. Nur so kann die COPD frühzeitig erkannt und schnellstmöglich die passende Therapie gefunden werden.
COPD: erste Anzeichen ernst nehmen
Erstes Anzeichen der COPD-typischen Entzündung der Bronchien ist oft täglicher Husten, häufig morgens, begleitet von Auswurf. Leider wird dieses COPD-typische Symptom von vielen Betroffenen verharmlost oder nicht mit einer ernsthaften Erkrankung in Verbindung gebracht. Vor allem Raucher*innen neigen dazu, den chronischen Husten als einfachen „Raucherhusten“ abzutun, bis er schließlich immer schlimmer und hartnäckiger wird und das Atmen immer schwerer fällt. So wird die COPD häufig in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt und schlimmstenfalls erst behandelt, wenn die Lunge bereits stark geschädigt ist.
Gut zu wissen: Wird die COPD frühzeitig erkannt und behandelt, kann das den Krankheitsverlauf mildern. Wenn Sie die im Folgenden beschriebenen Beschwerden bei sich selbst bemerken oder wenn sie Ihnen bei Angehörigen auffallen, sollten Sie das ärztlich abklären lassen.
Was sind typische Symptome?
Typisch für die COPD sind die sogenannten AHA-Symptome (benannt nach den Anfangsbuchstaben):
▸ Atemnot: Anfangs tritt diese nur bei körperlicher Anstrengung auf, wird aber mit Fortschreiten der Erkrankung schlimmer. So kann schon einfaches Gehen als sehr mühsam empfunden werden und beispielsweise der Gang zum Einkaufen oder in die Arztpraxis Betroffene buchstäblich aus der Puste bringen. Bei fortgeschrittener COPD fällt das Atmen bereits in Ruhe sehr schwer, zum Beispiel beim Liegen.
▸ chronischer Husten, vor allem morgens
▸ Der Husten wird typischerweise von Auswurf begleitet.
Hinzukommen können Geräusche beim Ausatmen wie Pfeifen oder Brummen und ein Engegefühl in der Brust. Zudem können bei COPD-Patient*innen die Beschwerden bei Atemwegsinfekten wie Erkältungen oder Grippe stärker ausgeprägt sein.
Was sind Exazerbationen?
Unter dem Begriff Exazerbation (lateinisch: exacerbare = aufbringen, aufstacheln) versteht man ein Ereignis, bei dem COPD-Symptome wie akute Atemnot und/oder Husten und Auswurf verstärkt auftreten. Das Ereignis verschlimmert sich innerhalb von 14 Tagen und kann mit einer erhöhten Atemfrequenz oder mit einem stark beschleunigten Herzschlag einhergehen. Bildlich kann man sich die dauerhaft entzündeten Bronchien wie eine Art Schwelbrand vorstellen, der stetig glimmt. Treten Exazerbationen auf, sind diese wie immer neu auflodernde Brände, die das Feuer anfachen und die Schäden verschlimmern.
Es ist normal, dass die Symptome bei einer COPD mal stärker, mal schwächer ausgeprägt sind. Bei einer COPD-Exazerbation verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen aber plötzlich deutlich, sodass die Therapie angepasst werden muss, sie eventuell eine höhere Dosierung ihrer Medikamente brauchen oder sogar eine Notfallbehandlung notwendig wird. Hierbei können die Exazerbationen ebenso wie die COPD in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Nicht jede Exazerbation macht eine Behandlung im Krankenhaus notwendig. Dennoch ist es für Ihre Behandlung wichtig, dass Sie Ihre*n Ärzt*in auch über jede Verschlechterung Ihrer Symptome informieren, auch wenn sie nur leicht sind.
Mit jeder Exazerbation wird die Lungenfunktion, die ohnehin mit zunehmendem Alter abnimmt, zusätzlich unumkehrbar (irreversibel) verschlechtert. Außerdem erhöht sich mit jeder vorangegangenen Exazerbation das Risiko für die nächste. Deshalb ist es ein wichtiges Ziel der COPD-Therapie, neben der Linderung der Symptome, Exazerbationen möglichst zu vermeiden beziehungsweise deren Schwere zu mindern.
Exazerbation: Mögliche Ursachen
Eine Exazerbation kann unterschiedliche Ursachen haben. Dazu gehören zum Beispiel:
▸ Infekte (viral oder bakteriell)
▸ Luftverunreinigungen, zum Beispiel Smog
▸ Begleiterkrankungen, zum Beispiel Herzleiden
▸ bestimmte Wetterlagen wie Hitze, Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit
Wie äußern sich Exazerbationen
Bei einer Exazerbation verschlimmern sich die Beschwerden der COPD plötzlich und heftig und werden innerhalb von 14 Tagen stärker. Atemnot, Husten und Auswurf nehmen zu. Die Atemfrequenz kann erhöht oder der Herzschlag stark beschleunigt sein. Darüber hinaus können sich Konsistenz und Farbe des Schleims verändern. Er kann beispielsweise zäher werden. Es können Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder sogar Fieber hinzukommen.
Bei einer Exazerbation ist es meist notwendig, die Therapie zumindest kurzzeitig zu intensivieren und zusätzliche Medikamente einzunehmen. Eventuell ist sogar eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig. Informieren Sie deshalb sofort Ihre*n Ärzt*in, wenn Sie eine Verschlechterung der Symptome feststellen oder werden Sie direkt im Krankenhaus vorstellig.
Richtiges Verhalten im Notfall
Bei einer akuten Exazerbation der COPD kann es sich um einen medizinischen Notfall handeln, der eventuell lebensbedrohlich ist. Versuchen Sie, im Ernstfall Ruhe zu bewahren und eine atemerleichternde Position einzunehmen, zum Beispiel den Kutschersitz. Die Nutzung einer Lippenbremse kann das Atmen erleichtern. Verbessern sich die Symptome nach zehn bis 15 Minuten nicht – auch nicht nach der Anwendung Ihres Notfallmedikaments – wählen Sie die 112.
Oft kann schon die Angst vor einer plötzlich auftretenden Atemnot diese auslösen. Ein vorher festgelegter Notfallplan kann Ihnen das Gefühl geben, die Lage unter Kontrolle zu haben, sodass Sie sich im Ernstfall nicht so hilflos fühlen.
Exazerbationen vorbeugen: Das können Sie selbst tun
▸ Hören Sie mit dem Rauchen auf – sofort! Jeder Tag zählt!
▸ Durch Patient*innenschulungen erhalten Sie Wissen über Ihre Erkrankung, erlernen Atemtechniken und können idealerweise Verschlechterungen besser erkennen beziehungsweise Exazerbationen vermeiden.
▸ Lassen Sie sich jährlich gegen Grippe (Influenza) impfen. Außerdem alle sechs Jahre gegen Pneumokokken. Die Bakterien sind mögliche Auslöser für Atemwegsinfekte.
▸ Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Kontakt mit Schadstoffen, die als möglicher Auslöser für eine COPD gelten, wie Zigarettenrauch, bestimmte Stäube, Rauche und chemische Dämpfe.
ZUSAMMENFASSUNG
Eine COPD beginnt oft schleichend mit täglichem Husten (meist morgens) als erstem Anzeichen. Oft wird sie in diesem Stadium noch nicht erkannt, weil vor allem Raucher*innen dieses System als typischen „Raucherhusten“ abtun.
Typische Symptome sind Atemnot, Husten und Auswurf. Ausgehend von den Anfangsbuchstaben sprechen Ärzt*innen von der AHA-Symptomatik. Hinzu kommen weitere Beschwerden wie Geräusche beim Ausatmen (Pfeifen oder Brummen) und ein Engegefühl in der Brust. Zudem sind bei COPD-Patient*innen die Beschwerden bei Infekten wie Erkältungen oder Grippe stärker.
Oft sind diese Symptome mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Kommt es aber zu einer plötzlichen und heftigen Verschlechterung der Symptome und kommen weitere hinzu − etwa eine erhöhte Atemfrequenz oder ein stark beschleunigter Herzschlag −, sodass Sie eventuell eine höhere Dosierung Ihrer Medikamente brauchen oder sogar eine Notfallbehandlung notwendig wird, spricht man von einer Exazerbation. Da diese im Ernstfall lebensbedrohlich sein können, ist es wichtig, Exazerbationen frühzeitig zu erkennen und sofort Ihre*n Ärzt*in zu informieren, wenn Sie eine Verschlechterung der Symptome feststellen. Verbessern sich die Symptome nach zehn bis 15 Minuten nicht – auch nicht nach der Anwendung Ihres Notfallmedikaments – wählen Sie die 112.