Haustiere bei COPD: Was sollte man wissen?
Lesedauer ca. 5 Minuten
Viele Menschen schätzen ihre Haustiere als lieb gewonnene Familienmitglieder. Auch Betroffene der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) müssen auf die Gesellschaft von zum Beispiel Hund oder Katze nicht verzichten. Die Haustierhaltung kann viele Vorteile, aber auch einige Risiken mit sich bringen. Wir geben Tipps, worauf Sie vor der Anschaffung achten sollten und welche Maßnahmen – wie beispielsweise Hygieneregeln – das Zusammenleben von Menschen mit COPD und Haustieren erleichtern können.

Haustiere bei COPD: Was sollte man wissen?

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Viele Menschen schätzen ihre Haustiere als lieb gewonnene Familienmitglieder. Auch Betroffene der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) müssen auf die Gesellschaft von zum Beispiel Hund oder Katze nicht verzichten. Die Haustierhaltung kann viele Vorteile, aber auch einige Risiken mit sich bringen. Wir geben Tipps, worauf Sie vor der Anschaffung achten sollten und welche Maßnahmen – wie beispielsweise Hygieneregeln – das Zusammenleben von Menschen mit COPD und Haustieren erleichtern können.
Welche Vorteile hat ein Haustier?
Viele Halter*innen haben zu ihrem Tier eine enge emotionale Bindung. Die treuen Mitbewohner*innen können sich auf unser psychisches Wohlbefinden äußerst positiv auswirken. So können Haustiere beispielsweise das Gefühl von Einsamkeit lindern, wodurch in vielen Fällen auch Ängste und Depressionen reduziert werden.
Davon können Menschen mit COPD profitieren, da ihre Lungenerkrankung oft mit psychischen Erkrankungen einhergeht. So haben sie beispielsweise Angst vor der nächsten akuten Atemnot oder vor sozialer Ausgrenzung. Eine Verschlechterung der Erkrankung kann auch eine Depression auslösen oder verschlimmern.
Das Streicheln der Haustiere und das Kuscheln mit ihnen kann zudem Stress senken. Daneben bringen Haustiere häufig auch praktische Vorteile mit sich:
- Sich um ein Tier zu kümmern, kann helfen, den Alltag zu strukturieren.
- Insbesondere das tägliche Gassigehen mit Hunden sorgt für mehr Bewegung. Das kann COPD-Betroffene dabei unterstützen, körperlich aktiv zu bleiben. Da mehr Bewegung die Lunge trainiert, kann sie sich positiv auf den Verlauf der chronischen Erkrankung auswirken.
- Ein Tier kann die Gelegenheit bieten, soziale Kontakte zu knüpfen. Wer beispielsweise mit einem Hund spazieren geht, kommt leichter mit anderen Menschen ins Gespräch.
Haustiere bei COPD: Darauf sollten Sie bei der Haltung achten
Die Haltung von Haustieren kann sich somit sehr positiv auf das eigene Wohlbefinden auswirken. Es ist jedoch für Menschen mit Lungenerkrankungen wie COPD wichtig, beim Zusammenleben mit Hund, Katze und Co. ihrer Gesundheit zuliebe einige Aspekte zu beachten:
- Tiere bringen natürlich Schmutz mit sich, beispielsweise verlieren sie Haare oder Federn, und benötigen Einstreu (wie Katzenstreu, Vogelsand, Stroh und Heu für Kaninchen). Diese Materialien können mit Schimmelpilzen belastet sein und – genau wie Staub – die Lungenfunktion beeinträchtigen.
- Außerdem tragen Hunde, Katzen und Kleintiere, aber auch Vögel und Reptilien eine Vielzahl an Bakterien in und auf ihrem Körper, die der Mensch nicht hat. Diese erfordern bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und entzündeten Atemwegen besondere Vorsicht. In seltenen Fällen können sie zu ernsthaften Erkrankungen wie Lungenentzündungen führen. Auch nach Bissen oder Kratzern sollte man aufmerksam sein, um mögliche Komplikationen – wie eine Blutvergiftung – zu vermeiden.
Vorsicht bei Allergien
Menschen können auf bestimmte Eiweißbausteine der Tiere allergisch reagieren. Sie stammen aus dem Speichel, aus Talg- und Schweißdrüsen oder von Hautschuppen. Der Kontakt mit Tierhaaren, Federn oder Kot kann dann zu Symptomen wie Atembeschwerden oder allergischem Schnupfen führen. Ebenso können Schimmelpilze aus der Einstreu, zum Beispiel aus Heu oder Holzspänen, Allergien auslösen.
Bei Menschen mit COPD kann eine begleitende allergische Erkrankung die Atemprobleme zusätzlich verstärken und das Risiko für eine akute Verschlechterung (Exazerbation) erhöhen.
Was gibt es vor der Anschaffung eines Haustieres zu beachten?
Spezielle Situation bei COPD
Tipps für die Haustierhaltung: Hygieneregeln befolgen
Beim täglichen Umgang mit Tieren sind verschiedene Hygienemaßnahmen ohnehin sinnvoll. Menschen mit einer Lungenerkrankung wie COPD sollten noch stärker darauf achten, entsprechende Regeln zu befolgen. Denn sie können dabei helfen, mögliche gesundheitliche Risiken so gering wie möglich zu halten.
So gilt:
- Nach jedem Kontakt mit dem Haustier – streicheln, füttern, säubern – die Hände mit Seife waschen.
- Ebenso nach dem Reinigen von Näpfen, Katzenklo oder Käfig die Hände gründlich waschen. Das Säubern der Ausstattung sollte regelmäßig und am besten mit heißem Wasser erfolgen.
- Bei der Reinigung von Käfigen und Katzenklo Vorsichtsmaßnahmen (Maske, Handschuhe) treffen. Oder diese von anderen Personen – ohne Lungenerkrankung – reinigen lassen.
- Hunde draußen ausbürsten. Dabei eventuell ebenfalls eine Maske tragen – oder eine gesunde Person darum bitten, den Hund zu bürsten.
- Bei der Zubereitung von Speisen noch stärker auf Hygiene achten und das Haustier fernhalten.
- Auch wenn es schwerfällt: Einen sehr engen Körperkontakt mit dem Tier sollten Sie besser vermeiden: nicht küssen, nicht ablecken lassen, nicht im Bett schlafen lassen.
Ganz besonders gilt das für Reptilien, denn fast alle tragen krankmachende Bakterien (Salmonellen) auf ihrem Körper. Aber auch Hund oder Katze können Bakterien übertragen (wie zuvor beschrieben). - Für Menschen mit COPD ist es vorteilhaft, Tiere mit Einstreu (beispielsweise Kaninchen) eher draußen zu halten.
- Auf die Gesundheit des Tieres achten: empfohlene Kontrolltermine beim Tierarzt wahrnehmen und an wichtige Maßnahmen wie Impfungen und Wurmkuren denken. Ein gesundes Tier überträgt weniger Krankheitserreger.
- Eigene Kratzwunden mit antiseptischem Mittel reinigen, Bisswunden ärztlich versorgen lassen.
- Die eigene Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) regelmäßig (alle zehn Jahre) auffrischen. Bei Bissen ist eine erneute Impfung auch schon empfehlenswert, wenn die letzte Auffrischung mehr als fünf Jahre her ist.1
ZUSAMMENFASSUNG
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1 Deutsches Grünes Kreuz e.V. Bisswunden – Wann ist eine Tetanus-Impfung notwendig? Stand: 11.03.2019. https://dgk.de/presse/gesundheitsthemen/infektionen-impfen/bisswunden-wann-ist-eine-tetanusimpfung-notwendig.html, letzter Abruf am 06.02.2025.