COPD und psychische Erkrankungen: Was tun?
Lesedauer ca. 5 Minuten
Eine COPD wird häufig von psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen begleitet. Doch was können Betroffene tun, welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie können Angehörige helfen?
COPD und psychische Erkrankungen: Was tun?
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Eine COPD wird häufig von psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen begleitet. Doch was können Betroffene tun, welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie können Angehörige helfen?
Wie umgehen mit Angst- und Panikstörungen?
Gut zu wissen: Psychische Beschwerden können oft wirksam behandelt werden. Die Voraussetzung ist, dass sie als solche erkannt werden und dass Betroffene ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Daher ist es wichtig, die behandelnden Ärzt*innen bei seelischen Krisen anzusprechen. Das fällt manchmal schwer. Eventuell kann man Angehörige mitnehmen, die das Thema dann zur Sprache bringen.
Hilfreich kann es sein, sich zur Vorbereitung auf den Arzttermin schriftliche Notizen zu machen, wie oft die Probleme auftreten, in welcher Art und Intensität sie das tun etc.
Tipps für mehr Lebensqualität
Grundsätzlich gibt es eine Reihe von Möglichkeiten für Menschen mit COPD, ihre Lebensqualität zu verbessern, was auch der Psyche zugutekommt:
- Mehr Bewegung. Moderate körperliche Aktivität sollte jeden Tag stattfinden. Wie genau die Bewegung erfolgt, ist nicht entscheidend. Ob Sie Spaziergänge bevorzugen oder Radfahren oder gemeinsame Übungen in einer Lungensportgruppe: Suchen Sie sich etwas aus, das zu Ihnen passt und sich problemlos machen lässt.
Fangen Sie am besten klein an. Parken Sie das Auto bei Terminen zum Beispiel etwas weiter weg als üblich oder nehmen Sie mal für ein bis zwei Etagen die Treppe, statt den Aufzug zu nutzen. - Vorschlag: Legen Sie sich einen Schrittzähler oder eine Smartwatch zu, die Schritte zählt und Sie zusätzlich motiviert.
- Oder liegt Ihnen Singen mehr? Regelmäßiges Singen stärkt die Atemhilfsmuskulatur und hilft so, Symptome wie Atemnot zu lindern. Singen in der Gruppe kann also gut für Körper und Seele sein.
- Denken Sie positiv: Halten Sie den Fokus auf die Dinge gerichtet, die Sie können, anstatt auf die, die Sie nicht mehr beherrschen.
- Tun Sie, was Ihnen guttut. Dazu gehört, auch mal „Nein“ zu sagen.
- Akzeptieren Sie Hilfe. Manche Arbeiten, zum Beispiel im Haushalt, können Ihnen Angehörige oder möglicherweise professionelle Helfer*innen abnehmen.
- Pflegen Sie Freundschaften und Ihr soziales Netzwerk.
- Was halten Sie von der Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe?
- Reicht das alles nicht aus, kann eine psychotherapeutische Betreuung empfehlenswert sein. Lassen Sie sich jedoch nicht entmutigen, wenn es einige Zeit dauern sollte, bis Sie einen Termin erhalten.
Ratschläge, was Sie für Ihre psychische Gesundheit tun können, finden Sie zum Beispiel in der Broschüre „COPD – Auswirkungen auf Psyche und Lebensqualität“ des Vereins COPD Deutschland e.V.
Wie werden psychische Erkrankungen behandelt?
Psychische Erkrankungen bei Menschen mit COPD sollten genauso behandelt werden wie bei Menschen ohne COPD. Eine medikamentöse Therapie wird idealerweise von einer Psychotherapie begleitet. Neben der Behandlung mit ärztlich verordneten Medikamenten gibt es eine Reihe von nicht-medikamentösen Therapien.
Kognitive Verhaltenstherapie
Meditation
Studien belegen, dass regelmäßiges Meditieren Angstzustände und Depressionen abbauen kann. Wie genau das passiert, ist noch nicht abschließend geklärt.
Meditation kann Menschen zudem dabei helfen, ihre Aufmerksamkeit zu steuern und sie zum Beispiel auf positive Gedanken zu lenken.
Akupunktur
Pneumologische Reha
Selbsthilfegruppen und Lungensport
Auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen und Lungensportgruppen kann hilfreich sein.
Es kommt sehr auf den Einzelfall an, womit Betroffenen jeweils geholfen werden kann. Nicht jede*r Betroffene braucht das volle Spektrum der Behandlungsoptionen.
Was können Angehörige tun?
Psychische Erkrankungen von Verwandten können auch Angehörige sehr belasten. Für Angehörige ist es daher gut, wenn die Sorge um den körperlichen und seelischen Zustand der Erkrankten nicht nur auf ihnen lastet, sondern wenn sie sich auch gegenüber Ärzt*innen und Pflegekräften öffnen.
Angehörige können psychische Erkrankungen von Menschen mit COPD zwar nicht heilen, aber sie können die Betroffenen ermutigen, Hilfe anzunehmen und zum Beispiel an Sportkursen teilzunehmen. Angehörige könnten auch bei der Suche nach passenden Angeboten unterstützen, zum Beispiel indem sie die Adressen und Ansprechpartner*innen der Reha oder Lungensportgruppen heraussuchen. Sie können Betroffene auch zu moderater Bewegung animieren, indem sie gemeinsame kurze Wege in den Alltag einbauen.
ZUSAMMENFASSUNG
Wenn psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen als solche erkannt werden, lassen sie sich heutzutage gut behandeln. Ob Menschen, die darunter leiden, auch eine COPD haben, spielt für die Behandlung keine entscheidende Rolle. Wichtig ist, dass Betroffene sich professionelle Hilfe holen.
Es steht eine Reihe von medikamentösen und nichtmedikamentösen Therapien zur Verfügung, die sich ergänzen. Welche Kombination im Einzelfall den größten Erfolg verspricht, sollten Fachärzt*innen wie Psychiater*innen entscheiden.
Betroffene können aber auch selbst einiges tun, um ihr seelisches Wohlbefinden zu verbessern.